Im Dienst

Herr Michel, warum sind Sie Bausoldat geworden?

Veröffentlicht am 23.12.2022
Laufzeit: 1 Stunde und 20 Minuten



Im DienstWer an Rügen denkt, hat vielleicht die Urlaubsbilder von Stränden und Kreidefelsen vor Augen. In der letztem Episode zur „Aktion Rose“ haben wir auch von den schlimmen Geschehnissen während der Zwangsenteignungen in der DDR-Zeit gehört, die auf der Insel passiert sind. Einen weiteren Aspekt, der auch sehr weit weg vom unbeschwerten Inselurlaub ist, beleuchtet diese Episode. Mein Gast Christian Michel war als junger Mann als Bausoldat in Prora auf Rügen, um dort am Bau des Fährhafens Mukran mitzuarbeiten. Wie er zu der Entscheidung kam, seinen „Dienst ohne Waffe“ zu leisten, welche Geschichte hinter den Orten Mukran und Prora steckt und wie er diese Zeit erlebt hat, davon berichtet mein Gast im Gespräch.

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Martin Fischer
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Christian Michel
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Eric Denis Strohmeier-Wimmer

Links zur Folge

Das Objekt zur Folge waren die Schulterklappen der Bausoldaten.

Zur Vorbereitung habe ich unter anderem die Artikel Bausoldaten: Mit dem Spaten bei der Nationalen Volksarmee und Als Rügen mit Mukran einen neuen Fährhafen bekam auf den Seiten des NDR gelesen.

Eric Strohmeier-Wimmer empfiehlt diese Bücher zum Thema:

Zur Einführung in das Thema “Bausoldaten” empfehle ich: Thomas Widera, Die DDR-Bausoldaten. Politischer Protest gegen die SED-Diktatur, Erfurt 2014.

Das Standardwerk zu diesem Thema ist der umfangreiche Band von Bernd Eisenfeld und Peter Schicketanz, Bausoldaten in der DDR. Die “Zusammenführung feindlich-negativer Kräfte” in der NVA, Berlin 2011.

Das Coverbild stammt von Лариса Мозговая auf Pixabay, die Titelmusik von Wolfgang Wöhrle. Das Foto von Eric Strohmeier-Wimmer stammt von Katharina Strohmeier.

Auf der Düne

Vom Norden, Süden und der Zeit dazwischen

Veröffentlicht am 04.09.2022
Laufzeit: 1 Stunde und 8 Minuten



Auf der DüneDie „Aktion Rose“ Der DDR-Führung im Winter 1953 hatte ein Ziel: Selbstständige Hotel- und Restaurantbesitzer*innen sowie Unternehmer*innen an der Ostseeküste zu enteignen und die Immobilien staatlich zu nutzen. Dieses Schicksal traf auch die Familie von Antje, die in dieser Folge zu Gast ist. Aus den Aufzeichnungen und Erinnerungen ihrer Eltern, ihrer Tante und ihrer Großmutter rekonstruiert sie die Geschehnisse im Februar 1953, berichtet, wie die Familie nach ihrer Flucht in Westdeutschland neu anfängt – und wie sie letztendlich das „Haus auf der Düne“ wieder erhalten haben.

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Antje-Maria Niemann-Lausberger

Shownotes

Beiträge des NDR und des Deutschlandsfunks geben ebenfalls gute Einblicke in die “Aktion Rose”.

Die Geschichte von Adalbert Bela Kaba-Klein findet sich auf den Seiten der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.

In der Objektdatenbank des DDR Museums Berlin finden sich viele Exponate zum “Tourismus an der Ostsee”

In Haft

Vom Aufhalten, Festhalten und Durchhalten

Veröffentlicht am 20.02.2022
Laufzeit: 1 Stunde und 39 Minuten



In HaftIn dieser Folge berichtet Ralf Steeg von seiner Zeit in einem Jugendhaus der DDR. Was erst einmal wie eine Art Jugendclub klingt, war tatsächlich „eine der schlimmsten Haftanstalten in der DDR“. So haben es ältere Mitgefangene Ralf gegenüber beschrieben und das wird aus seinen Erzählungen auch deutlich. Ralf wurde als Jugendlicher bei einem Fluchtversuch an der Grenze gefasst und wie genau sich die Ereignisse entwickelten, so dass er dadurch letztendlich im Jugendhaus Halle gelandet ist, das berichtet er in dieser Folge. Und Ralf schildert auch, wie er es geschafft hat, durchzuhalten und schließlich in den Westen gelangen konnte. Wir sprechen außerdem über die Situation der ehemaligen politischen Häftlinge in der aktuellen Aufarbeitungsarbeit. Keine leichte Folge, aber eine wichtige – viel Erkenntnisgewinn wünschen wir Euch beim Hören.

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Martin Fischer
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Ralf Steeg

Shownotes

Ralfs Weg von Lauchhammer durch die Gefängnisse der DDR führte ihn unter anderem in die Haftanstalt Rummelsburg und in die Untersuchungshaftanstalt Keibelstraße.

Der “Vogelkäfig” in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), aus dem Ralf in den Westen kam, ist heute Teil des Gedenkorts Kassberg. Von dort ging es ins Aufnahmelager Gießen.

Die Biographie über Ralf trägt den Titel Der Wassermann.

Für die weitere Recherche empfiehlt Ralf die Angebote des Stasi-Unterlagen-Archivs