Vom Anstellen, Zustellen und Umstellen
Veröffentlicht am 23.10.2016
Laufzeit:
1
Stunde
und
19
Minuten
Die Post ist da! Oder besser: Ines Wötzold ist da. Sie hat in der DDR ihre Ausbildung bei der Deutschen Post absolviert und war dann an der Kasse und im "Backoffice" beschäftigt. Sie berichtet von den vielfältigen Aufgaben der Post und beschreibt die Abläufe in der Hauptpoststelle in Karl-Marx-Stadt. Sammelbegeisterte Briefmarkenkunden stehen Schlange, Stasi-Mitarbeiter kommen aus Hintertüren und fremde Sprachen müssen beherrscht werden. Und ab die Post!
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Moderation Zu Gast
Ines Wötzold
Wieder eine interessante Folge für mich. Diesmal besonders da ich ebenfalls eine Ausbildung im Bereich der Briefdienstleistung gemacht habe. Allerdings von 2007 – 2009 bei einem privaten Dienstleister in Berlin. (PIN Mail AG)
Nach vollendeter Ausbildung heißt man heute “Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (F-KEP). Wenn man ein drittes Lehrjahr ran hängt wird man zur/zum Kauffrau/Kaufmann für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen.
In der Berufsschule sind die Klassen, wie in anderen Berufen gut gemischt, somit kann man sich austauschen und erfährt auch einiges von der “Konkurrenz”.
Soweit ich das richtig in Erinnerung habe waren die Postler während der Ausbildung ausschließlich in der Zustellung, dem Verteilzentrum und der Berufsschule tätig. Am Schalter in den Filialen mussten diese wohl nicht tätig werden.
In meiner Firma durfe ich sämtliche Bereiche bedienen, von der Zustellung über die Sortierung, zum Fuhrpark, im Lager (Verteilung der Arbeitskleidung und Arbeitsmittel), im Shop (Verkauf von Briefmarken, Annahme von Einschreiben etc.) bis hin zu der Reklamationsabteilung. So hatte ich einen großen Einblick in den Beruf.
Wie bei Frau Wötzold waren wir ebenfalls einige Tage mit einem Zusteller unterwegs bis wir dann alleine auf Tour gehen durften. Heute ist das alles natürlich etwas leichter. Es gibt Maschinen welche die Post sortieren, größtenteils bereits direkt auf die entsprechenden Touren, die Sendungen werden mit Auto geliefert und wir nutzen Fahrräder, Autos, Mopeds oder Handkarren für die Zustellung. Man kann allerdings sagen das es, trotz Internet und E-Mail, immernoch genügend Post gibt die zugestellt werden muss. Gerade an Weihnachten ist es auch heute noch spürbar dass das Sendungsaufkommen größer wird. Es sind dann nicht mehr so viele Briefe und Karten wie früher, dafür wirkt es sich auf Bücher- und Warensendungen aus.
Da ich nach meiner Ausbildung für ein paar Jahre in einer Postfiliale tätig war, musste ich beim Thema der Briefmarkensammler sehr schmunzeln. Es gibt sie heute tatsächlich auch noch und sie sind mindestens genauso “verrückt”, auch wenn es heute größere Auflagen der Sondermarken gibt. Der Poststempel muss perfekt sitzen, die Tinte darf nicht verlaufen, die Zacken müssen gerade sein und wehe es ist nicht perfekt. Dann direkt noch einmal von vorne. Aber was macht man nicht alles damit die Kunden zufrieden sind?
Ihr habt überlegt was der “Wertbrief” für ein Angebot ist. Mit Wertbriefn kann man wie vermutet Urkunden, Dokumente, Schmuckstücke und sogar Bargeld versenden welches versichert ist. Die Haftung beträgt bei Bargeld bis zu 100€ und bei Sachgegenständen bis zu 500€. Der Empfänger muss wie bei einem Paket den Empfang bestätigen und die Sendung ist heutzutage anhand der Sendungsnummer verfolgbar.
In Sachen Dienstbekleidung hat es sich selbstverständlich auch geändert. Die Zusteller der Deutschen Post haben eine riesige Auswahl an wirklich guten und wetterfesten Kleidungsstücken welche nach einen bestimmten System angefordert werden können.
Alles in allem kann man sagen das sich der gesamte Bereich um das Postwesen im laufe der Jahre immer weiter entwickelt hat und sich sicherlich noch weiter entwickelt.
Danke für den, für mich, interessanten Einblick in die Vergangenheit. Weiter so!