SBK020 Gesundheitssystem

Gesundheit – ist das Thema unserer heutigen Folge. Wie war es, wenn man in der DDR krank war und zum Arzt, zur Ärztin oder gar ins Krankenhaus musste? Wie war man krankenversichert und warum sind Polikliniken auch heute noch modern?

Veröffentlicht am 27.04.2013
Laufzeit: 0 Stunden und 59 Minuten



GesundheitssystemGesundheit – ist das Thema unserer heutigen Folge. Wie war es, wenn man in der DDR krank war und zum Arzt, zur Ärztin oder gar ins Krankenhaus musste? Wie war man krankenversichert und warum sind Polikliniken auch heute noch modern? Im großen Schlussteil, der dieses Mal etwas länger ausfällt, schauen wir uns noch einmal einzelne – oft widersprüchliche – Aspekte des Gesundheitswesens in der DDR an sowie den Stellenwert der Gesundheit aller Menschen im Land. Wir wünschen Euch gute Unterhaltung beim Hören – hoffentlich bei bester Gesundheit!

Dir hat die Folge gefallen?
Dann unterstütze "Staatsbürgerkunde" bei Steady!

Moderation
Zu Gast

Kleine Korrektur zur Folge: Das „Poli“ in „Poliklinik“ kommt natürlich nicht von „viel“ sondern von „polis“ (Stadt). Also eine Art „Stadtkrankenhaus“.

Links
Sozialversicherung
Poliklinik
Wismut
Umweltbewegung
Bitterfeld
Tschernobyl
Charité
Oral History
Wikigeeks: Folge 43
Setup-Video

10 Gedanken zu „SBK020 Gesundheitssystem

  1. Pingback: Vorhersage Sonntag, 28.04.2013 | die Hörsuppe

  2. Sehr interessante Sendung!
    Zu den Kommentaren über die Impfpflicht – sehe ich genauso. Diese ganzen Verschwörungstheorien, die man zu hören bekommt von Impfverweigerern… Auweia.

    Zum Thema: Dicke sollen einen Teil der Kosten drauflegen, die sie verursachen…
    Klar, einige Eltern werden dann vielleicht mehr auf die Ernährung der Kinder achten. Aber wenn niedriger Bildungsstand mit schlechten Einkommensverhältnissen zusammenkommen, kann es ganz, ganz hässlich werden. Da kann man nur entschieden gegen warnen.

    Wenn man sich anguckt, dass manche Leute lieber am Essen sparen, damit sie sich die Zigaretten leisten können…

    Was noch hinzukommen würde, wären die Einzelfälle, in denen die Mediziner die Ursachen von Krankheiten falsch einschätzen. Dann könnten Leute unverschuldet in jede Menge Probleme geraten.

    Ich denke, wir können froh sein, dass wir noch nicht amerikanische Verhältnisse haben im Gesundheitswesen.

  3. Da gebe ich Dir Recht – in unserer Diskussion haben wir ja auch versucht, das zu differenzieren. Einen Kausalzusammenhang herzustellen ist immer schwierig, wenn mehrere Faktoren zum Krankheitsbild beitragen können. Daher finde ich auch, das Information und Prävention im Vorfeld sinnvoller ist. Die Menschen müssen bescheid wissen, dass gesundes Essen kein Luxus sein muss. Und letztendlich ist es dann doch ganz gut, dass keiner einen Katalog aufstellt, welche Krankheiten durch „das System“ gedeckt sind und welche nicht.
    Uns ging es darum, zu zeigen, dass ein gesamtgesellschaftlicher Konsens über „Gesundheit“ vielleicht eine schöne Utopie wäre.

  4. Pingback: Magazin KW16 – Die Woche der Drossel | die Hörsuppe

  5. Pingback: Magazin KW17 – Die Woche der Drossel | die Hörsuppe

  6. Ich fand die Folge jetzt nicht ganz so spannend wie die vorhergehenden, aber das lag wohl daran, dass ihr genau den gleichen Blickwinkel habt, wie meine Familie auch und auch nicht mehr Anhnung von den Hintergründen als die meisten „normalen“ DDR-Bürger.

    Im Nachhinein, würde ich sagen, die ärztliche Versorgung war für ein relativ armes Land wie die DDR ganz ok, die Ausbildung war sicher auch nicht schlecht. Aber die Ausstattung war definitiv nicht so modern wie im Westen. Impfpflicht halte ich dagegen für eine sinnvolle Sache, insbesondere beim Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen (zum Teil ist es ja auch jetzt so, dass ungeimpfte Kinder nicht ohne weiteres in eine KiTa kommen)

    Was das Thema Solidargemeinschaft und Selbstverschulden angeht: Finde ich mehr als bedenklich. Denn wo setzt man die Grenze? Ab wann ist es selbstverschuldet genug um nicht von der Solidargemeinschaft übernommen zu werden? Oder anders gesagt: Wie genau stellt man eigentlich den Gesundheitszustand eines Mensch fest? Ihr habt ja auch schon angemerkt, dass es nicht einfach ist da zu differenzieren.

    Und: Verwechselt bitte nicht Körpergewicht mit Gesundheitszustand. Dicke Menschen (einschließlich Kinder) sind nicht automatisch kränker als dünne Menschen (und die nicht automatisch gesünder). Das Aushebeln der Solidargemeinschaft aufgrund von äußerlichen Merkmalen (und mehr ist die Körperform zunächst nicht) oder individuellem Verhalten (z.B. sog. Risikosportarten), ist für eine soziale Gesellschaft mehr als gefährlich.
    Und ich würde glatt meinen Hut verwetten, dass die Kosten für Verletzungsfolgen im Fußball (oder Haushalt, da ist es bekanntlich am gefährlichsten und Verletzungen dort idR Folge von fehlender Arbeitssicherheit) wesentlich höher sind als die von allen Risikosportarten zusammen. Auch die hohen Ausgaben im Gesundheitssystem aufgrund von Übergewicht sind ein ziemlicher Mythos (seriöse Schätzungen gehen von weniger 1% der Gesamtkosten im Gesundheitssystem aus).

  7. Ja, da gebe ich Dir Recht. Dise Abwägung sollte keiner machen – jeder hat ein „Recht“, krank sein zu dürfen und behandelt zu werden. Man selber ist ja auch froh, wenn einem ohne Wenn und Aber geholfen wird. Das sollte eine Gesellschaft sich „leisten“ können. Nichtsdestotrotz darf und kann natürlich jeder selbst auch auf sich und seinen Körper so gut es geht acht geben 🙂

  8. Zunächst einmal interessante Sendung, mit dem Hintergrund, dass Familienmitglieder als Arzt bzw. Krankenschwester tätig waren, einige Anmerkungen:
    Poliklinik kommt vom griechischen Begriff Polis (Stadtstaat) und nicht vom Wort „poly“ („viel“)
    Für die DDR war es extrem wichtig in möglichst vielen Bereichen die „Volksgesundheit“ zu fördern und vor allem Prävention zu betreiben (Impfung, Röntgen um Tuberkulose zu erkennen, Sport ab dem Kindergarten etc.). Das verhinderte Folgekosten. Wenn ich mich recht entsinne gab es sogar eine Impfpflicht für Kinder. Ich weiß noch als wir im Kindergarten geimpft wurden, Eltern waren da nicht dabei und diskutiert wurde da erst recht nicht 😉
    Im Kontrast zur sehr guten Ausbildung und je nach Ressourcen auch sehr guter Forschung (Aussagen verschiedener Personen aus Ost und West) war der Mangel wohl allgegenwärtig. Handschuhe wurden wiederverwertet (neu sterilisiert und gepudert), Verbandsmaterial zum Teil wohl auch. Allem voran aber Kanülen von Spritzen, welche dann natürlich mit jeder Benutzung stumpfer wurden.
    In der Verfilmung des Buches „Der Turm“ (wie auch das Buch selbst) ist wohl die Situation im Gesundheitswesen/Krankenhaus in der DDR sehr originalgetreu dargestellt.

    • Danke für Deine Ergänzungen. Der Fehler mit dem „poli“ ist mir leider erst nach der Aufnahme aufgefallen. In den Shownotes habe ich es als Anmerkung ergänzt. Deine Impferfahrung kann ich voll unterschreiben, Impfungen waren für alle wirklich sehr „normal“ und nichts Außergewöhnliches. Ist ja auch eine gute Sache, finde ich.

  9. Nach der aktuellen Sendung über Kinder schweiften meine Erinnerungen und musste erstmal schauen, ob ihr auch etwas über den SV-Ausweis gebracht hattet und dann diese Folge gefunden.

    Den SV-Ausweis für Kinder und Jugendliche habe ich heute noch. Nach der Wende (da war ich 6 Jahre alt) habe ich den wie selbstverständlich weiterbenutzt, bis 1991 gibt es noch Einträge über Heilbehandlungen, wobei das eigentlich nur Stempel mit dem Datum und der jeweiligen Station sind. Lediglich in einem Eintrag stehen auch Diagnose-Schlüssel. Übrigens sind auch die wahrgenommenen Termine der Mütterberatung eingetragen (2., 4., 7., 11., 15., 20. Monat), sowie das Gewicht bis ins 3. Lebensjahr.

    Und natürlich alle Impftermine. Da ich nach der Wende keinen neuen Impfausweis bekommen hatte, habe ich den Ausweis für die Eintragungen der Impfungen weiterbenutzt. War zuhause auch nichts besonderes, erst als ich in Hamburg mit dem Auffrischen begann, erntete ich (erst vor kurzem wieder) beim Arzt erstaunte Blicke.

    Als weiterer Bonus gehört dazu noch ein „Teilnehmerheft für [..] Feriengestaltung“, in dem die Lagertauglichkeit festgestellt wurde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.