Alltagssexismus in der DDR?

Manchmal wird man von einer unerwartete Gleichzeitigkeit der Ereignisse überrascht: Am Nachmittag des 24. Januars haben Katrin Rönicke und ich das Interview über Geschlechterrollen in der DDR geführt. Keine zwölf Stunden nach der Aufnahme diskutierten zunächst Twitter (unter dem von Anne Wizorek eingeführten Hashtag #Aufschrei) und später auch ein Großteil des Landes sowie die einschlägigen Talkshows über den Alltagssexismus in Deutschland. Wirklich gute Arbeit in der Bewertung und Aufbereitung der Debatte haben die Bloger_innen von kleinerdrei geleistet (stellvertretend für sei hier das FAQ zu #Aufschrei verlinkt).
Die Diskussion konnte somit nicht in die Podcast-Folge mit einfließen – da war die Aufzeichnung schon im Kasten. Natürlich hätte ich die Chance genutzt, mit Katrin über Erkenntnisse und Untersuchungen zum Alltagssexismus in der DDR zu sprechen, hätte dieser Aspekt doch noch mal eine neue Ebene in der Folge aufmachen können.
Umso wertvoller ist daher der aktuelle Eintrag im Wostkinder-Blog. Hier greift Katrin genau dieses Thema auf und beschäftigt sich mit der Frage “Gab es Sexismus im Sozialismus?”. Als Ergänzung zur Podcast-Folge sei Euch dieser Artikel daher sehr empfohlen.

Sitzungsunterlagen der DDR-Regierung online

Das Bundesarchiv hat die Sitzungsunterlagen des Ministerrat-Plenums der DDR online gestellt: über 3500 Akten decken den gesamten Existenzzeitraum dieses Gremiums ab. Umfangreiche Recherchemöglichkeiten erlauben das Stöbern nicht nur in diesem Datenbestand, sondern auch vielen anderen Dokumentsammlungen. Schade, dass die Scans nicht als komplette PDF-Datei heruntergeladen werden können oder der Inhalt im Volltext vorliegt. Aber trotzdem großartig, dass über das Netz Geschichte dokumentiert und zugänglich gemacht wird. Die Sitzungsunterlagen des Präsidiums sollen folgen.

Podcasts und die Zivilgesellschaft

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (Website / Wikipedia) gibt viermal im Jahr seine Publikation “Wirtschaft & Wissenschaft” (iPad-App / Android-Tablets-App) heraus. Das Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe handelt von der Bedeutung der Zivilgesellschaft und Ihrer Transformation durch das Internet. Wirklich eine interessante Titelgeschichte. Das alles wusste ich aber bis zum Wochenende noch gar nicht, denn da fand ich – als Belegexemplar – das aktuelle Heft bei mir im Briefkasten. “Staatsbürgerkunde” wird nämlich passend zum Titelthema im Editorial vorgestellt! Ich war wirklich baff! Nicht nur darüber, dass unser kleines Hobbyprojekt solche Kreise gezogen hat, sondern auch darüber, dass das Medium Podcast mittlerweile solche Aufmerksamkeit genießen kann – das ist wirklich keine Nische mehr!
Von daher freue ich mich nicht nur über die persönliche Erwähnung sondern vor allem auch für alle Podcasterinnen und Podcaster da draußen! Ich selbst möchte auf die ganzen tollen persönlichen Produktionen, die mich auf den Kopfhörern mit Information und Unterhaltung versorgen, nicht mehr verzichten. Und wir brauchen noch viel mehr! Macht weiter so, Hörerinnen und Hörer, Podcasterinnen und Podcaster. Wir hier machen’s auf jeden Fall auch!