SBK055 Science Fiction

Von guter Literatur, einer besseren Zukunft und allerhand Fantasie

Veröffentlicht am 11.04.2015
Laufzeit: 0 Stunden und 47 Minuten



Science FictionAm Ostersonntag haben wir den Tag mit einem Blick in die Zukunft der Vergangenheit begonnen. Mein Papa und ich plaudern über Science Fiction aus der DDR und der Sowjetunion. Wer waren die Autor_innen der phantastischen Literatur im Osten und worum ging es in den Büchern, Filmen und Serien? Wir spekulieren über die Motivation der Künstler_innen, geben Lesetipps und freuen uns über Eure Empfehlungen: Welche Science-Fiction-Klassiker und welche Neuerscheinungen muss man gelesen oder gesehen haben? Wir sind gespannt und wünschen gute Unterhaltung!

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Martin Fischer
Zu Gast

47 Gedanken zu „SBK055 Science Fiction

  1. Moin, eine Folge die ich mal vorziehen werde. SiFi liebe ich und habe sie zu DDR Zeiten schon gelesen, gesammelt usw. Angefangen hat alles mit einem Kinderbuch, wo ein Junge seine klassenfahrt zum Mond verpasst und er mit einer kleinen Rakete hinterher fliegt.
    Dann habe ich natürlich alles andere auch gelesen was man so bekommen konnte.
    Irgendwann habe ich das Buch Raumkundschafter Katman in die Hände bekommen und auf einmal gab es im SiFi für mich eine neue Richtung. Das Buch hatte einen komplett anderen Kontext als die andere sozialistische SiFi Literatur.

    Nach der Wende musste ich mich komplett neu orientieren, da das spektrum so viel weiter wurde.

    Bis denne
    rebel

    • “alles mit einem Kinderbuch, wo ein Junge seine klassenfahrt zum Mond verpasst und er mit einer kleinen Rakete hinterher fliegt„

      Dieses Buch suche ich. Kennt jemand den Titel oder den Autor?

  2. Hi,

    Wie heißt das Buch wo ein Amerikaner nach einer Explosion auf dem Mars zurück bleibt und er dann nach einen Jahr geborgen werden soll.

    Vielen Dank.

  3. Hallo,

    Das Buch mit dem zurückgelassenem Astronauten heißt „Der Marsianer“ von Andy Weir.
    Dass die Laika starb, stimmt schon, aber in meiner Erinnerung war es anders verankert. Ich glaube auch, dass es uns als Pioniere so rübergebracht wurde. Vielleicht wollte man uns Kindern den Tod bei einem Experiment nicht so nahe bringen oder man wollte die große sozialistische Leistung (die es auch wirklich war) durch so ein „kleines Details“ nicht schmälern.
    Kann man heute nicht mehr rekonstruieren, aber wie gesagt, wir erzählen über unsere subjektiven Erinnerungen. Da kann schon mal das eine oder andere verschwimmen oder falsch rüberkommen.
    Doch dafür gibt es ja aufmerksame Zuhörer und wir wollen auch noch was dazulernen.
    Lutz

  4. Noch ein Nachtrag zum „Der Marsianer“: Das Buch ist wirklich Klasse und spannend. Auf jeden Fall für Sci-Fi-Fans eines der besseren Bücher.
    Lutz

  5. Danke für diese Folge (die ich ebenfalls vorgezogen habe)!

    Prokop habe ich selbst gelesen und hat mir gut gefallen, „Menschen wie Götter“ hingegen hatte ich mir schon vor einiger Zeit mal gekauft und war leider maßlos enttäuscht: Die Figuren und die Geschichte fand ich zu unglaubwürdig und naiv.

    Etwas überrascht war ich, dass ihr „Andymon“ und generell Angela und Karlheinz Steinmüller gar nicht erwähnt habt, die ja eigentlich als die Klassiker der DDR-SF gelten?

    Es lohnt auf jeden Fall Lem und die Strugatzkis zu lesen, doch es gibt auch heute noch hervorragende Science Fiction, bei der es nicht nur um Weltraumschlachten geht: „Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“ von Ted Chiang z.B. ist eine Sammlung hochintelligenter und spannender Kurzgeschichten, die vor ein paar Jahren herausgekommen ist.

    Ansonsten kann ich euch und den Hörern natürlich einige Klassiker empfehlen, die es sich immer noch lohnt zu lesen:
    „Der brennende Mann“ (Alfred Bester) ist ähnlich ideenreich und abgefahren wie Lem, „Der ewige Krieg“ (Joe Haldeman) eine erstaunlich realistischer Anti-Kriegsroman in der Zukunft, „Eine Handvoll Venus“ (Fredrik Pohl) ist eine bitterböse Satir auf einen zukünftigen Hyper-Kapitalismus.

    Ich schätze übrigens die Buchcover und Illustratoren von DDR-Büchern sehr, weshalb ich immer wieder welche davon auf meinem tumblr-Blog „Phantastische Illustrationen“ vorstelle; in Sachen Science Fiction hat es mir dabei besonders Werner Ruhner mit seinen Illustrationen zu der Anthologie „Das Raumschiff“ angetan: http://phantastische-illustrationen.tumblr.com/tagged/Werner+Ruhner/page/3

    • Hallo Erik, danke für die vielen tollen Ergänzungen und den Tumblr-Link. Habe mich diese Woche mal durchgescrollt und da sind wirklich tolle Sachen dabei!

  6. Habe „Menschen wie Götter“ letzten Sommer auch gelesen und war begeistert. „Plutonien“ (1924, Obrutschew) habe ich vor einigen Zeit gelesen und es kam mir recht interessant vor (kann aber keine eindeutige Empfehlung aussprechen).

  7. Prokop fand ich auch gut, und ich schließe mich außerdem der Empfehlung von Erik für „Der ewige Krieg“ an. Ein Klassiker, den man unbedingt gelesen haben sollte!
    Außerdem empfehle ich „Die Enteigneten“ sowie „Die linke Hand der Dunkelheit“ von Ursula K. Le Guin. An neueren Autoren fallen mir Charles Stross und Stephen Baxter ein, mit Büchern voller interessanter Ideen.
    Dann gibt es auch noch tolle Sachen, die irgendwo zwischen Science Fiction und Fantasy angesiedelt sind. Jasper Fforde mit der großartigen Thursday-Next-Serie, die quasi in einem Paralleluniversum zu unserem angesiedelt ist, in dem Wales eine sozialistische Republik ist, Zeitreisen möglich sind und Käse geschmuggelt wird; mit einer Heldin, die in Bücher eintauchen kann. Oder China Miéville, von dem ich z.B. „Die Stadt & die Stadt“ empfehlen kann, wo ein Kriminalfall in einer geteilten Stadt gelöst werden soll. Allein schon die Idee einer Stadt, die auf so skurrile Weise geteilt und doch nicht geteilt ist, macht das Buch lesenswert.

    Und nicht zu vergessen, „Der Krieg mit den Molchen“, ein tschechischer Klassiker aus den Zwanzigern. Immer noch toll.

  8. ach ja.. Ostblock-SciFi ist schon was tolles. Was habe ich die Bücherregale meiner Eltern durchgeschwartet. Egal ob das jetzt Lem war, Prokop oder Alexander Kröger (eines meiner Lieblingsbücher: Expedition Mikro).

    Auch nach der Wende kommen aus der Richtung noch gute Autoren. Die Werke von Sergei Lukjanenko habe ich bereits fast vollständig im obersten Regal (für besonders tolle Bücher) stehen, direkt daneben Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky (wobei das wohl nur eine Einzelleistung war, das zweite Buch konnte leider nicht mithalten).

  9. Uns hatte man damals immer gesagt, dass der Futterautomat von лаика ihr am letzten Tag ihrer Mission vergiftes Futter gegeben hat, damit sie sanft einschläft. Erst lange nach der Wende habe ich ein Interview gesehen, in der diese Legende entzaubert wurde. Sie hatte angeblich nur für kurze Zeit Futter und ist dann entweder verhungert, oder durch große Hitze verendet. ;-(

  10. Hallo, mal wieder ein großes Dankschön für Euren super Podcast.

    Ich habe gerade mal so durch die Kommentare gelesen und bin total überrascht, wie viel es doch an Science-Fiction in der DDR gegeben hat. Selber bin ich ein großer Leser in der DDR gewesen, ich habe kaum ein Buch aus der Bibliothek ausgelassen und bin regelmäßig in den Bücherladen, um neue Bücher zu ergattern. Aber außer Stanisław Lem ist mir wenig Science-Fiction begegnet. Meine SF-Erfahrung in der DDR beruht eigentlich nur auf die wunderbare DEFA Fernsehserie “ Adolars phantastische Abenteuer“. Findet man auch auf noch auf Youtube, kann ich nur empfehlen, mal reinzuschauen:
    […]

    Na ja und der Vollständigkeit halber auch, dank dessen wir Westfernsehen empfangen konnten, auf „Raumschiff Enterprise“. So bin ich schon in frühester Jugend ein Fan von Captain Kirk und Commander Spock (leider ja vor kurzem verstorben) geworden.

    Ja, das ist zwar kein SF, aber weil wir schon mal bei der OST-Raumfahrt sind: ich hatte mal bei einem Frösi Wettbewerb mitgemacht und ein Foto von Sigmund Jähn gewonnen und ich war mächtig stolz 😉

    • Danke für Deinen Kommentar – war das Foto von Jähn signiert? Das wäre ja tatsächlich ein toller Preis.
      Den Link zu Adolar auf YouTube habe ich mal rausgenommen, ich weiß nicht so recht, wie da die Urhebersituation gerade aussieht 🙂

  11. An „Spuk von draußen“ kann ich mich auch sehr gut erinnern. Eigentlich bin ich ja gar kein SciFi-Fan im klassischen Sinne, aber wenn es nicht so Action-lastig ist, sondern wirklich die Realität weiterspinnt, finde ich es auch ganz spannend. Im Studium hat mir mal ein Prof (ich glaube im Fach „Künstliche Intelligenz“) ein paar Bücher empfohlen, darunter „Die Insel der Krebse“ von Anatolij Dnjeprow und „Augen der Vergangenheit“ von Bob Shaw. Beide Bücher fand ich sehr spannend, obwohl oder wahrscheinlich gerade weil weder Raumschiffe noch Roboter drin vorkommen.

    In den letzten Jahren beobachte ich, dass es auch immer mehr SciFi-Bücher und -Filme für Mädchen gibt, das finde ich sehr gut. Besonders Zeitreisegeschichten sind da anscheinend sehr beliebt, z.B. die Zeitenzauber-Trilogie von Eva Völler und die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier.

    Viele Grüße,
    Henriette

  12. Meine frühsten SciFic-Erinnerungen sind Adolar (https://www.youtube.com/watch?v=Yv-yK2UcbxU), Wilhelmine (http://www.amazon.de/Wilhelmine-Alle-Abenteuer-Konrad-Potthoff/dp/386634273X) und natürlich auch Alfons Zitterbacke und Spuk von draußen.
    Dadurch hatte mich das Thema schon immer interessiert, aber so richtig durchgestartet ist die Begeisterung dann in den 90ern mit Serien wie Saber Rider oder eben Star Trek. Und nicht zuletzt dadurch das man irgendwann selbst einen Computer hatte.

    Ich lese seitdem auch viele SciFic-Romane. Meine liebsten Bücher (oder eher Buchreihen), die mir wirklich die Augen geöffnet haben ist Der Foundation-Zyklus von Isaac Asimov (inkl. der Baley-Romane)
    und Die Hyperion-Gesänge und Endymion von Dan Simmons.

    Natürlich war auch Stanislaw Lem für mich sehr prägend, aber das sind mehr viele kleine Geschichten, zu viele um da jetzt was rauszupicken oder alles aufzuzählen.

    Übrigens, wir hatten an der Hochschule Vorträge von Tasillo Römisch zur Raumfahrtgeschichte, der auch schon zu DDR-Zeiten viele Kontakte Kontakte in der Raumfahrt hatte, und laut seinen Erzählungen war auch schon damals die Spannung zwischen den Mächten nur auf politischer Ebene, aber nicht zwischen Kosmonauten und Astronauten. Da muss es schon früh sehr herzlich im Weltraum zugegangen sein.

  13. An Science Fiction empfehlen kann ich – neben Lem, den Strugatzkis und Haldemann („Der ewige Krieg“) – auf jeden Fall Samjatin mit „WIR“, eine Geschichte, die aus den 20’ern stammt und schon damals als Kritik am System aufgefasst worden ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Wir_%28Roman%29). Samjatin gilt nicht von ungefähr als der erste Dissident der Sowjetunion. Ferner Alastair Reynolds (https://de.wikipedia.org/wiki/Alastair_Reynolds) und Niven mit seinen „Ringwelt“-Romanen (https://de.wikipedia.org/wiki/Ringwelt). Ebenfalls zu empfehlen: der „Kultur-Zyklus“ von dem 2013 verstorbenen schottischen Autoren Iain Banks (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kultur).

  14. …Nachtrag: ach, Mensch, fast vergessen!

    Es gibt auch viele (sehr) alte deutsche SF- und Phantastik-Literatur!

    Zum Beispiel Kurd Laßwitz oder den sehr von mir geschätzten Paul Scheerbart (Lesabendio ist top!), Egon Friedell und viele andere! Und fast alles aus der zeit ist mittlerweile gemeinfrei und ein Argument, sich einen E-Bookreader (nach Möglichkeit einen richtigen und kein Fesselgerät wie den Kindle) zuzulegen.

    Beispiele:

    Kurd Laßwitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurd_La%C3%9Fwitz
    http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=38292&highlight=german

    Paul Scheerbart:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Scheerbart
    http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=41091

    Egon Friedell:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Egon_Friedell
    http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=44937

  15. Hallo,

    ebenfalls eine Folge, die ich direkt gehört habe.

    Auch ich habe die örtliche Bibliothek und das elterliche Bücherregal durchforstet.
    Hängen geblieben sind bei mir einige Lem Geschichten oder von den Strugazkis – „Es ist nicht leicht ein Gott zu sein“ von dem es ja auch einen Film gibt. Mehrfach gelesen habe ich allerdings Karl-Heinz Tuschel „Die Blaue Sonne der Paksi“ – das hat mich als Jugendlicher anscheinend sehr gefesselt (könne ich mal wider reinlesen).

    Und dann habe ich noch eine Geschichte im Kopf, die ich schon eine Weile suche aber bisher nicht wieder gefunden habe. Evtl. kennt das ja jemand, ich würde die gern mal wieder lesen. In meiner Erinnerung ist es eine Kurzgeschichte aus einer Sammlung. Es geht um folgendes: Ein Objekt kommt langsam auf die Erde zu. Die Erkundung findet heraus, dass es sich um ein Raumschiff von der Erde handelt, welches vor sehr langer Zeit verschollen ist. Wie sich herausstellt ist das Schiff havariert und wird nun mit Hilfe eines Raumankers in Richtung Sonne bewegt. Die Mannschaft des Schiffs hat seit Generationen keine andere Aufgabe als regelmäßig den Anker im Raum zu befestigen, das Schiff zu ziehen um am Ende den Anker wieder zu lösen und nach vorn zu bewegen. Es hat sich dadurch auf dem Schiff eine Gesellschaft ausgebildet, deren gesamtes Bestehen auf diese Aufgabe ausgerichtet ist. Ich glaube mich zu erinnern, dass es am Ende diverse philosophische Überlegungen gibt ob die Besatzung „gerettet“ werden soll oder nicht.
    Wenn das jemand kennt und mir den Titel nennen könnte, das wäre total genial.

    • Auch wenn die Frage von Sebastian schon ein halbes Jahr her ist – vielleicht liest er es ja zufällig:
      Bei der gesuchten Geschichte dürfte es sich um „The Long Way Home“ (dt. „Der lange Weg nach Hause“) von Fred Saberhagen handeln. Die Story erschien im Original in den USA in der Juni-Ausgabe 1961 des Magazins Galaxy, in der BRD 1965 in der Anthologie „Galaxy 1“ (Heyne SF 3040) und in der DDR 1969 in der Anthologie „Raumschiff ahoi!“ in der Reihe „Spektrum“ bei Volk und Welt.

      „Raumschiff ahoi!“ war die erste und einzige SF-Anthologie in der DDR, die ausschließlich US-amerikanische Autoren enthielt. Ich habe das Buch erstmals ca. 1972 im Alter von 14 Jahren gelesen und es hat mich nachhaltig beeindruckt. Insbesondere die Geschichten von Harrison, McLaughlin, Simak und Saberhagen sind haften geblieben wegen der gewaltigen Dimensionen ihrer Ideen. Literarische Qualität hat mich damals noch nicht so interessiert, aber ich las das Büchlein vor einigen Monaten wieder und stellte fest, dass die Geschichten wirklich allesamt gut sind!

      • Lieber Ralf 58,
        danke für Deinen informativen Kommentar. Und keine Sorge, dass die Folge schon etwas zurück liegt: Das ist ja das schöne bei Podcasts, dass sie immer aktuell sein können. Und uns freut’s, dass die Folge immer noch gehört wird.

      • Und noch einmal fast ein halbes Jahr später finde ich eine Antwort auf meinen Kommentar. Vielen Dank. Und ja, der Titel kommt mir bekannt vor. 🙂
        Wurde gleich bei ZVAB geordert…

        viele Grüße
        Sebastian

  16. Tolle Sendung, macht weiter so! Ich glaube ich habe mittlerweile jede Sendung von euch gehört.

    Ich bin auch ein Sci-Fi Fan und ein paar Anmerkungen möchte ich anbringen:

    Asimov war kein Sowjetbürger, sondern Amerikaner. Er verbrachte nur die ersten drei Lebensjahre in der UdSSR.

    Neben Asimov und Bradbury gab es durchaus eine größere Zahl westlicher Sci-Fi Autoren, die in der DDR verlegt wurden, gerne auch westdeutsche, wenn sie denn gesellschaftskritisch waren. Besonders ist mir in Erinnerung „Ypsilon Minus“ von Herbert W. Franke. Aus dem Amazon Text: „Absolute Kontrolle über eine gigantische Stadt, ermöglicht durch ein technologisches Überwachungssystem. Ypsilon minus ist die Indexnummer der Ausgestoßenen, die vom zentralen Meldeamt an diejenigen vergeben wird, die von der vorgeschriebenen Linie abweichen.“ An was erinnert mich das heute…

    Olaf Spittel, damals Herausgeber diverser Titel zum Thema hat auf seiner Webseite eine Übersicht aller DDR Sci-Fi Veröffentlichungen gelistet. Ob sie vollständig ist, kann ich natürlich nicht bewerten:

    http://www.spittel.de/sf/auswahl/abc.htm

    Gerade durfte ich lernen, daß sage und schreibe eine Geschichte meines Sci-Fi-Lieblingsautors P. K. Dick veröffentlicht wurde…

    Erwähnt werden sollten auf jeden Fall die „Lichtjahr“ Almanache. Neben Essays und Kurzgeschichten enthielten diese Werke aus den Achtzigern ein Kompendium aller Sci-Fi Veröffentlichungen der DDR bei Drucklegung.

    Meine DDR-Favoriten:

    „Andromeda“ von Arne Sjöberg. Ich dachte lange, dies sei ein skandinavischer Autor… Das ist nicht nur mein liebster DDR Sci-Fi, es ist überhaupt mein liebster Sci-Fi (obwohl nicht von Dick). Story in einem Halbsatz: Mann erwacht auf einem fremden Gestirn in einer zerfallenden, aber hochtechnisierten Stadt und ist mutterseelenallein.

    „Die Ohnmacht der Allmächtigen“ von Heiner Rank. Über das Buch schrieb ich meinen Deutsch-Prüfungsaufsatz zum Ende der 10ten 🙂

    • Ein kurzer Kommentar zu Dick in der DDR: Es gibt wohl nur die eine Veröffentlichung von Dicks „Der Ausgang führt hinein“ in der (westdeutschen) Übersetzung von Michael Nagula in „ad libitum 8“, volk und welt (1988) ISBN: 978-3353003751. Allerdings ist bereits 1977 wohl „Der Wub“ in einem „Fan-Magazin“ in kleiner Auflage erschienen (und zählt daher wohl nur halb): „Der weiße Tod“, Phantopia 3; das ist ebenfalls u.a. (auch) bei spittel dokumentiert (www.spittel.de/sf/curiosa/curiosa.htm) – allerdings ist das Original (für mich) leider, leider unauffindbar (woher kommt die Story? Westimport? Aus dem Russischen? Gab’s da was von Dick?).
      Insgesamt ist das Thema „Fandom“ in der DDR auch sehr spannend, es gibt da ja auch ein, zwei Veröffentlichung von Wolfgang Both et al.
      Und natürlich: Schöner Podcast!

  17. So, erster Kommentar, obwohl ich so viel zu sagen hätte.,.
    Ich fand als Kind Zwei SF-Bücher meines Onkels, Kurs Ganymed, erste Begegnung mit diesem Thema, Lem kam später, Der Unbesiegbare usw., Das Rätsel Sigma, ich glaub aus der Spannend Erzählt-Reihe, die Viele gute Bücher hatte…
    Nun aber Zu meinem absoluten Liebling:
    Karl Gabels Weltraumabenteuer, ist der SF-Comic und Erich Schmidt der beste, den wir hatten.
    Und noch nebenbei, mein Bruder Erik hat ja Schon mal Was Zum Thema Telefon, daß wir eins hatten, weil unser Vater Kühlmonteur War und der Fleischer, den wir auch kannten usw., ich denke, Wir hätten Zu allen Themen noch einiges zu sagen.
    Meine Frau hätte noch einiges Zum Thema politische Erziehung im Kindergarten Zu erzählen, als Opfer sozusagen…

  18. „Menschen wie Götter“ hat mich vor 20 Jahren sehr beeindruckt.
    Ich lese es jetzt wieder.
    Danke für die Erinnerung!

  19. Die Sendung ist zwar schon etwas her, aber trotzdem von mir noch drei Anmerkungen: Als Wessi (Jg. 71) habe ich von Verwandten im Osten mal „Die blaue Sonne der Paksi“ geschickt bekommen. An den Plot erinnere ich mich kaum, wohl aber daran, dass zweimal darauf hingewiesen wurde, dass die Raumfahrt ja eigentlich nur dazu dient, den besuchten Völkern die Wirren der Revolution zu ersparen und sie auf direktem Weg zum Kommunismus zu führen. Schon damals war mir aufgefallen, dass diese beiden Stellen irgendwie garnicht zum Rest des Buches passen wollten und offenbar nur für das Imprimatur notwendig waren…
    Die tschechische Serie „Die Besucher“ gab es auch im Westfernsehen, ganz große Klasse!
    Und zum Schluss noch eine Empfehlung: Asimovs Kurzgeschichte „Youth“. Das Ende ist der absolute Knaller. Schönen Gruß, Max

    • Lieber Max,
      herzlichen Dank für die Lesetipps und die Gedanken zur Intention der „Ost-Science-Fiction“. Science Fiction sagt halt doch immer mehr über das Jetzt als über die Zukunft aus.

  20. Hallo, ich bin über den Phantastika-Podcast auf euch aufmerksam geworden. Als gelernter Wessi ist das für mich interessant, weil wir von der SF aus den ehemaligen Ostblock wenig mitbekommen haben. Bei Insel und Suhrkamp erschienen Werke von Stugatzki, Lem, und den Brauns, also nur die Spitzenprodukte aus Ostproduktion.
    Übrigens: Issac Asimov war ein amerikanischer und nicht ein russischer Schriftsteller. Gerade sein „Foundation“-Zyklus über ein galaktisches Imperium ist eine Abrechnung mit dem marxistischen Geschichtsbild. „Blade Runner“ beruht auf einer Erzählung von Philipp K. Dick, dem Philosophen der SF! Auch heute erscheinen durchaus noch Werke mit philosophischen Anspruch, wie z.B. „Blingflug“ und „Echopraxia“ von Peter Watts ( anthropologische und erkenntnistheoretische Fragestellungen). Das sind allerdings Werke, de man nicht so ohne weiteres runterliest.

  21. Ich habe zwischen 1971 und 1980 in Berlin gelebt. Da konnte ich natürlich auch das DDR-Fernsehen empfangen.

    Zweimal bekam ich abends zufällig rechtzeitig mit, dass der Film „Im Staub der Sterne“ gezeigt wurde.Ich fand diesen Film sehr gut und habe mir vor ein paar Jahren die DVD gekauft.

  22. Habe im Mai 2021 diese Folge gehört. Und sehr genossen. Schöne Erinnerungen wurden wach. Korrekturen haben bereits andere kommentiert. Und von Prokop oder Steinmüller brauche ich nicht auch noch schwärmen. Hier noch 2 Tipps (Buchreihen) aus den letzten Jahren, die ich gut finde:
    Liu Cixin „Die 3 Sonnen“ und von Pratchett+Baxter „Die lange Erde“. Der philosophische Aspekt bei beiden Werken erinnert mich beim Lesen an das Gefühl welches ich bei vielen utopischen Büchern in DDR hatte.

  23. Ich kann auch noch sehr die Werke von Sergej Lukianenko empfehlen. Bei Science Fiction wäre da Sternenspiel und Sternenschatten sehr zu empfehlen. Beide Bücher habe ich schon mehrfach als Hörbücher gehört. Finde die Story einfach echt faszinierend. Man sollte aber auch an philosophischen Überlegungen zum Gesellschaftssystem Interesse haben.
    Mag allerdings generell die Werke dieses russischen Autors.

  24. Vor einigen Jahren in einer Gebrauchtbuchhandlung in Leipzig habe ich Oxygenien von Klára Fehér entdeckt. Ein ungarisches Buch aus den 70er Jahren. Ich hatte vorher noch nicht von der Autorin gehört, aber der Klappentext klang interessant und der Roman war es dann schließlich auch.

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